DDR Biergläser Sammlung

Der eine sammelt Bierdeckel, der andere gar Namen von Brauereien, und wieder ein anderer hat es auf Biergläser abgesehen - eine Leidenschaft, die wohl anspruchsvoll und kostspielig sein kann, die sich aber auch besonders attraktiv im heimischen Wohnzimmerschrank ausnimmt. Wer ein Herz dafür hat, kann die schönsten Entdeckungen machen, stößt - und das lässt das Sammlerherz besonders hoch schlagen - auf manch uraltes Exemplar und vereint bald eine Galerie vielfältigster Formen mit dem farbenprächtigsten Brauereidekor in seiner Sammlung: Becher, Pokale, Stangen, Kelche oder Tulpen. Da gibt's die schlanken bayrischen Weißbiergläser, die Düssel-Alt-Stangen, den bauchigen, gläsernen Humpen, den breit ausladenden Pokal für Berliner Weiße, den Maßkrug und nicht zuletzt das Pils-Glas in eleganter Tulpenform, die wiederum viele Variationen kennt. Jedes einzelne Glas hat seine kleine Geschichte, und alle sind sie dem Sammler ans Herz gewachsen.

Julius Puschner, Produktionsleiter in dem VEB Exportbierbrauerei Wernesgrün, hat wohl eine der umfangreichsten Sammlungen von Biergläsern in der DDR. Als gelernter Brauer und Mälzer wurde er gewissermaßen mit dem Bier groß, und die Sammelleidenschaft für Biergläser Hegt damit beruflich schon sehr nahe. 1974 besaß Julius Puschner 1760 Gläser aus 39 Ländern, inzwischen sind es sicherlich schon wieder etliche mehr geworden. Man kann sich leicht ausrechnen, wann er schließlich aus jedem der Gläser getrunken haben wird (wenn er sie überhaupt dazu benutzt!). Eines jedenfalls ist sicher: Nicht auf das Glas, sondern auf die Güte, des Bieres kommt es an! Auf vielen nationalen und internationalen Börsen der Bierglassammler hat Julius Puschner seine Schätze erworben, darunter auch manchen Bierkrug, oftmals mit zinnernem Deckel. Aber Krüge sammelt der Brauer nicht mit Systematik, dafür - so meint er - gibt es genug andere Liebhaber. Bierglassammler gibt es viele, nur wenige jedoch zählen zu den namhaften, die ihr Hobby mit Systematik betreiben. Es gibt in der DDR schätzungsweise 10 bis 15 größere Bierglassammlungen.